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Stadtsanierung

Die Stadt Neunburg vorm Wald nimmt seit 1974 ununterbrochen an den verschiedenen Programmen der Städtebauförderung teil. In dieser Zeit wurden insgesamt rund 70 Städtebaufördermaßnahmen mit staatlichen Zuschüssen durchgeführt, die ganz wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Innenstadt und insbesondere die historische Altstadt Stück um Stück wieder „lebens- und liebenswürdiger“ wurde. Rund 50 Millionen Euro wurden seither in die Innenstadt investiert, wofür die Stadt rund 12 Millionen Euro an Zuschüssen erhalten hat.

Beispielhaft sind hierfür nur folgende wichtigsten Maßnahmen erwähnt:

  • Diverse Gebäudesanierungen (z.B. Rathaus, Plecherhaus, Kloster, Stadtwerke, ehem. Amtsgericht, Bedachthaus, Hahnenplatz, Pfarrhof, Weißes Brauhaus, sowie viele Privatmaßnahmen und so weiter)
  • Platzgestaltungen (z.B. Hahnenplatz, Buchbindergasse, Schrannenplatz & Schallerbergl, Im Berg, usw.)
  • Stadtmauersanierungen bzw. Stadtgrabenöffnung (z.B. Im Bleihof usw.)
  • Neubau von Parkstadel, Schaffung von Parkflächen, Parkraumkonzept
  • Straßenbaumaßnahmen (z.B. Wassergasse, Hauptstraße, Buchbindergasse, Im Berg, Hahnenplatz usw.)
  • Freiflächengestaltungen
  • Fußgängeranbindungen (z.B. Fußgängerarkaden, Rahm, Fußgängersteg, usw.) 
  • Städtebauliches Entwicklungskonzept
  • Kommunales Förderprogramm (Fassadenprogramm)
  • Revitalisierung des Torweiherareals
  • Uvm.

Neben den großen öffentlichen Maßnahmen stellt die Stadt auch finanzielle Mittel zur Förderung von privaten Sanierungen bereit.

Ende 2005 wurde im Rahmen der Städtebauförderung ein neues Modellvorhaben „Leben findet Innenstadt“ gestartet. Die Stadt Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf wurde damals als eine von 10 Modellgemeinden in ganz Bayern ausgewählt und konnte unter wissenschaftlicher Begleitung und mit finanzieller Unterstützung der Regierung gemeinsam mit den privaten Partnern neue Chancen für die Altstadt nutzen.

Im Rahmen dieses Programms wurde 2009 ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)“ in Auftrag gegeben, das nach intensiver Bürgerbeteiligung im Februar 2012 vom Stadtrat beschlossen wurde. Vorrangiges Ziel dieses ISEK ist es, die Wettbewerbsnachteile der Innenstadt auszugleichen, diese zu stärken sowie den Anforderungen der Verbraucher nach einem zeitgemäßen Einkaufserlebnis anzupassen.

2013 hat der Stadtrat, nachdem das Ziel der Handelsbelebung in der  immer fraglicher wurde, beschlossen, die bisher z.B. über das bestehende ISEK aus den Jahren 2009-2012 eingeschlagene Ausrichtung der Altstadt zu überdenken. Dazu wurde die Evaluierung und Fortschreibung bzw. Weiterentwicklung des ISEK’s in Auftrag gegeben. Diese steht nun kurz vor dem Abschluss. Im Vorgriff auf die Vorstellung des Entwurfs dieser Fortschreibung ist eines klar: Die Ausrichtung der Innenstadt – und hier ganz besonders der historischen Altstadt – wird sich in den nächsten Jahren neu orientieren müssen. Die bisherige starke Fokussierung auf den Einzelhandel entspricht weder den aktuellen Entwicklungen im Bereich des Einzelhandels noch den Kundenwünschen und –bedürfnissen. Diesen Tendenzen muss auch die Stadt gerecht werden.

In der ISEK-Fortschreibung wird deshalb auch folgerichtig eine neue Ausrichtung für die Altstadt vorgeschlagen: Den Schwerpunkt in der Altstadt sollen künftig die Bereiche Dienstleistung, attraktives Wohnen für Jung und Alt, Gastronomie, Freizeit & Tourismus, Kunst & Kultur und kleinteiliger Fachhandel sein.

Großflächiger (und damit meinen wir nicht erst Flächen ab 800 m2, sondern bereits ab 300/400 m2) Einzelhandel ist mit den beengten Gebäude- und Grundstückszuschnitten der Altstadt nicht möglich und auch nicht angebracht. Die Stärke der Altstadt liegt in den Bereichen Tourismus, Kunst, Kultur, Bildung und Wohnen. In diesen Handlungsfeldern ist eine andauernde Belebung zu erwarten. Voraussetzung dafür ist, dass der bereits vorhandene Tourismus ein attraktives Angebot in der Altstadt vorfindet und in die Altstadt „gelockt“ wird. Dafür soll ein touristisches Profil erstellt werden.

Kunst und Kultur präsentiert sich in Neunburg heute schon modern und traditionell zugleich. Die Besonderheiten können jedoch noch deutlicher herausgearbeitet und präsentiert werden und somit zu einer stärkeren Attraktion werden. Der Aspekt Bildung ist bisher zwar noch viel zu wenig berücksichtigt worden, kann aber erfolgsversprechend entwickelt werden. Der Bereich Wohnen ist im Zusammenhang mit dem Markenbildungsprozess zu sehen. Hat die Altstadt wieder ein positives Image, wird das Wohnen dort auch wieder interessant.

Die Vorstadt ist ein wichtiger, die Altstadt ergänzender Einkaufsstandort mit funktionierenden großflächigerem Fachhandel und einem Angebot im medizinischen Bereich. Durch eine verbesserte Wegebeziehung von und zur Altstadt sollen die Altstadt und die Vorstadt enger miteinander verbunden werden (Umbau Jobplatz, neue Querungsmöglichkeit Konrad-Adenauer-Straße, Neugestaltung Fußgängersteg, usw.).

Als „Navigationsgrundlage“  beabsichtigt die  Stadt Neunburg  einen  Markenbildungsprozess  zu starten. Ziel ist die Besonderheiten der (Alt)Stadt herauszustellen, sie für Zielgruppen interessant und wahrnehmbar zu machen, sich von anderen Standorten zu unterscheiden und eine langfristige erfolgreiche Position aufzubauen.

Hier werden Sie demnächst das Ergebnis der Evaluation, Fortschreibung und Weiterentwicklung des ISEK’s lesen können.